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Der VfB Stuttgart ist eine Großbaustelle

Liebe Schwaben-Piranhas,

am Ende der Vorrunde der vergangenen Saison stand der VfB Stuttgart mit neunzehn Punkten auf Platz 10 der Tabelle. Der VfB war punktgleich mit dem SV Werder Bremen, der jedoch die deutlich schlechtere Tordifferenz von -15 zu -2 Toren aufwies. Auf den Tabellenneunten (Mainz 05) hatte der VfB in der Saison 2013/2014 einen Rückstand von fünf Punkten. Der Abstand zum Relegationsplatz betrug damals ebenfalls fünf Punkte. Auf die beiden Abstiegsplätze (Nürnberg  und Braunschweig) hatte der VfB nach der Vorrunde der letzten Saison einen einigermaßen komfortablen Vorsprung von immerhin acht Punkten. Und trotzdem ist der VfB am Ende der letzten Saison nur mit großem Glück dem Abstieg entgangen.

In der laufenden Spielzeit ist die Situation bereits am Ende der Hinrunde deutlich prekärer als in der letzten Saison. Aktuell belegt der VfB mit siebzehn Punkten lediglich Platz fünfzehn und ist wiederum punktgleich mit dem Tabellensechszehnten, dem SV Werder Bremen. Dieses Mal hat der VfB aber eine Tordifferenz von – 12, die von Werder Bremen ist mit -13 noch ein Tor schlechter. Abstiegssorgen müssen sich in dieser Saison zumindest alle Mannschaften ab Tabellenplatz 10 machen. Zwischen dem aktuellen Tabellenzehnten, dem SC Paderborn und dem Tabellenletzten, dem SC Freiburg, liegen gerade mal vier Punkte. Nie war der Abstand zwischen dem Tabellenzehnten und dem Tabellenletzten in den letzten Jahren so gering wie in der laufenden Saison. In den beiden letzten Spielzeiten lag jeweils ein Aufsteiger nach der Vorrunde mit deutlichem Rückstand (sieben Punkten in der Saison 2012/2013 bzw. fünf Punkten in der Saison 2013/2014) auf einen Nichtabstiegsplatz am Tabellenende und ist dann auch direkt wieder abgestiegen. Dass beide Aufsteiger direkt wieder absteigen, ist in den letzten sieben Jahren (seit der letzten Meisterschaft des VfB) nur zwei Mal passiert. In drei der letzten sieben Spielzeiten  haben beide Aufsteiger den Klassenerhalt dagegen geschafft. Es ist auch in der aktuellen Spielzeit nicht davon auszugehen, dass einer oder vielleicht sogar beide Aufsteiger direkt wieder absteigen. Außerdem darf man Borussia Dortmund sicherlich nicht zu den Abstiegskandidaten zählen. Leider ist aber davon auszugehen, dass unser VfB und mit ihm alle Fans, wie bereits in der vergangenen Saison, wieder um den Verbleib in der 1. Liga bangen müssen. Dabei hatte man nach der Wiederverpflichtung von Armin Veh großen Optimismus verbreitet. In den Vorbereitungsspielen, im Pokalspiel gegen Bochum und in den ersten Punktspielen hat sich jedoch der bekannte Ausspruch von Otto Rehhagel bestätigt: „Die Wahrheit liegt auf dem Platz“. Armin Veh und der VfB Stuttgartpassten 2014 nicht mehr zusammen. Großen Respekt muss man Herrn Veh dafür zollen, dass er von sich aus zurückgetreten ist. Der VfB Stuttgart ist eine Großbaustelle. Nachdem Herr Mäuser im Juni 2013 sein Amt als Präsident des VfB niedergelegt hat, begann das „große Stühlerücken“ beim VfB: Heute, also immerhin 1 ½ Jahre später, kann die aktuelle Vereinsführung mit Herrn Wahler als Präsidenten und Herrn Dr. Joachim Schmidt als Aufsichtsratsvorsitzender im Wesentlichen folgende Bilanz vorweisen:


Der Abstieg in der vergangenen Saison konnte nur mit großem Glück und Dank Huub Stevens abgewendet werden.

In der aktuellen Spielzeit besteht bereits nach der Hinrunde aktuelle Abstiegsgefahr.

Unter den Herren Wahler und Dr. Schmidt wurde innerhalb von gerade mal zehn Monaten vier Mal der Trainer ausgetauscht.

Der Präsident und der Aufsichtsrat des VfB hatten nicht den Mut, Herrn Veh nach dem miserablen Start in die aktuelle Saison zu entlassen, obwohl die sportliche Bilanz unter Herrn Veh in seiner kurzen Zeit als Trainer des VfB schlechter war, als unter jedem anderen Trainer. Herr Veh hat dem Präsidenten diese Entscheidung abgenommen. Ein außergewöhnliche Entscheidung von Herrn Veh, die höchsten Respekt verdient.

Der Sportvorstand wurde entlassen. Die Entlassung ist nach Aussagen des Aufsichtsratsvorsitzenden „nicht ideal gelaufen“.

Der Aufsichtsratsvorsitzende hat in einem Interview (20.12.0214) öffentlich heftige Kritik an der Arbeit der Scouting-Abteilung geübt: “Wir müssen unsere Scouting-Abteilung stärken. Ich wünsche mir künftig eine engere Verzahnung zwischen der sportlichen Führung und unserer Scouting-Abteilung, enger als bisher auf jeden Fall“.

Die Kasse des VfB ist leer. Daher sind in der Winterpause auch keine namhaften Verpflichtungen zu erwarten: Originalton des Aufsichtsrats-Vorsitzenden dazu (Interview 20.12.2014): „Der VfB kann keine Weihnachtsgeschenke erwarten und wir stecken wirtschaftlich in engen Zwängen. Im Sommer (2014) hatten wir große Ausgaben im Transferbereich ohne die entsprechenden Einnahmen. Wir sind gehalten, kleine Schritte zu machen. Im Winter kommt sicher nicht der ganz große Name.“ Wer im Verein hätte auch die Kompetenz, aktuell einen namhaften Spieler davon zu überzeugen, dass er beim VfB vor einer großen sportlichen Zukunft stehen würde??

Das Image des VfB Stuttgart ist weiter im Sinkflug. Den Verein als Marke zu stärken, ist sehr wichtig, richtig und begrüßenswert. Die Absicht, den VfB als „mutig und kreativ arbeitenden Verein“ darzustellen, „der eigene Wege geht, aber dabei heimatverbunden bleibt“, ist nicht gerade prickelnd, da Mut und Kreativität eigentlich Tugenden sind, die jeder Verein an den Tag legen sollte. Das neue Motto, mit dem diese Werte in die Öffentlichkeit getragen werden sollen, ist zudem bieder: „Furchtlos und Treu“. So richtig wahrgenommen wird dieses Motto nicht, oder zumindest noch nicht. Es ist damit, wie Herr Wahler gleich zu Beginn seiner Amtszeit sagte, vielleicht „ein Anfang gemacht“, die Marke „VfB“ wieder zu stärken. Zudem ist es ist bisher leider bei diesem „Anfang“ geblieben. Gut, man spielt vor jedem Heimspiel den Song der Fantastischen Vier „Furchtlos und Troy“, aber ansonsten? Der Zeitpunkt und die Begleitumstände der Entlassung von Herrn Bobic, und der Rücktritt von Herrn Veh haben das Image des VfB weiter sinken lassen: Der VfB taumelt, ist in der Dauerkrise und ein Abstiegskandidat.

Von der anfängliche Entschlossenheit des neuen Präsidenten, die Ausgliederung der Profifußballabteilung voranzutreiben, ist zumindest für Außenstehende, nicht mehr viel zu spüren. Bei der diesjährigen Mitglieder-Versammlung sagte Herr Wahler, dass die Ausgliederung der Profifußball-Abteilung des VfB „zwingend notwendig für zukünftigen sportlichen Erfolg“ sei. Und weiter sagte er: Die Anforderungen „an eine Lizenzspieler-Abteilung der Bundesliga entsprechen nicht mehr dem Leitbild eines eingetragenen Vereins“. Recht hat er. Ergänzend müsste man aber noch anfügen, dass die Anforderungen an Präsidenten und Sportdirektoren einer Lizenz-Spieler-Abteilung der Fußball- Bundesliga heute auch deutlich anspruchsvoller sind, als bei einem eingetragenen Verein. Heute benötigt man auf diesen (Führungs-)Positionen Persönlichkeiten – Manager - die auch über Führungserfahrung und Menschenkenntnisse verfügen, wirtschaftliches Denken und Handeln gelernt haben, auch in Krisenzeiten klare Positionen einnehmen und mutig sowie zielorientiert voran gehen und Entscheidungen zeitnah fällen.


Nach seiner Wahl zum VfB- Präsidenten hat Herr Wahler im September vor einem Jahr in einem Interview geäußert, dass er sich zwei Monate Zeit nehmen werde, „um tiefer in die Materie einzusteigen. Wir werden neben den aktuellen Themen dann sicher auch einen Plan für die nächsten drei bis fünf Jahre erarbeiten“. Auf die Frage des Reporters, wo der VfB dann sportlich stehen soll, antwortete Herr Wahler: „Ein Ziel für diesen Zeitraum sollte die Champions League sein“. Im Trainingslager in Südafrika  zur Vorbereitung der Rückrunde der letzten Saison 2014/2015 äußerte sich Herr Wahler zurückhaltender, dass man mit einem einstelligen Tabellenplatzzufrieden“ sei. Mittelfristig sei das Ziel aber weiter die Champions League: „In drei bis fünf Jahren wollen wir wieder mitspielen.“ Noch haben viele Anhänger des VfB in Erinnerung, dass es dem VfB in der letzten Saison erst in buchstäblich letzter Sekunde gelungen ist, in der 1. Liga zu bleiben.  Heute fragen sich viele Anhänger wieder, ob die Vereinsspitze die aktuelle sportliche Situation wohl wieder oder immer noch nicht richtig einschätzt. Diese Frage drängt sich tatsächlich auf, wenn man ein Interview des Aufsichtsrats-vorsitzenden vor wenigen Tagen, am 20. Dezember 2014, liest. Herr Dr. Schmidt antwortete auf eine Anmerkung des Reporters, wonach in den Köpfen aller der ständige Kampf gegen den Abstieg hängen würde, schmunzelnd (wie der Reporter anmerkt): „Ich frage manchmal im Freundeskreis: Wer war 2013 im Pokalendspiel? Keiner sagt der VfB. Und auf meine Frage, wie der VfB 2012  abgeschnitten hat, höre ich häufig: Da ging es gegen den Abstieg. Dabei waren wir Sechster.“ Solche Aussagen stimmen sehr nachdenklich. Nimmt man Huub Stevens nicht ernst, wenn er gleich zu Beginn seiner zweiten Mission „Gegen den Abstieg des Traditionsvereins VfB Stuttgart aus der 1. Fußballbundesliga“ meinte, dasskeiner denken sollte, “ dass es einfacher wird. Es wird noch schwerer“, nicht abzusteigen? Es ist sicher keine Schwarzmalerei: Dem VfB droht in dieser Saison erneut der Abstieg. In dieser Situation sind nicht nur alle Spieler, der Trainer und sein Team gefordert. Der Präsident muss nun als oberster Krisenmanager aktiv vorangehen. Zum wahrlich ungünstigen Zeitpunkt ist von ihm auch noch die Frage zu beantworten, wer neuer Sportvorstand werden soll und ab wann. Dabei geht es nicht um eine schnelle Lösung, sondern darum, eine Persönlichkeit zu finden, mit der sich alle Beteiligten im Verein, aber auch das Umfeld, die Sponsoren und die Anhänger des Vereins identifizieren können. Mit Aufmerksamkeit, aber auch mit Sorge verfolge ich den Entscheidungsprozess über den zukünftigen Sportvorstand/Sportmanager des VfB Stuttgart. Einleitend erlaube ich mir anzumerken, dass der Zeitpunkt der Entlassung von Herrn Bobic auf den ersten Blick unverständlich war. Auch wenn Herrn Bobic angeblich zu wenig Geld für namhafte Neueinkäufe zur Verfügung gestellt werden konnte, in der Rangliste der Spielergehälter lag der VfB in der letzten Saison mit 40 Mio. € weiterhin in der oberen Tabellenhälfte. Dazu meinte der Aufsichtsrats-Vorsitzende in einem Interview am 20.12.2014: „mit unserem jetzigen Etat muss ein einstelliger Tabellenplatz möglich sein“. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Die Leistungen von Herrn Bobic gipfelten in dem „Beinahe-Abstieg“ in der letzten Saison. Folgerichtig wäre es gewesen, die Zusammenarbeit mit Herrn Bobic mit Ende der letzten Saison zu beenden und zu Beginn der aktuellen Saison einen neuen Sportvorstand zu präsentieren, der auch den neuen Trainer für die aktuelle Saison hätte auswählen können/müssen. Ein entschlossener Präsident - und Herr Wahler hatte ja vor 1 ½ Jahren sehr entschlossen angekündigt, alles im Verein auf den Prüfstand zu stellen- hätte eigentlich nach dem Ende der letzten Saison beim Aufsichtsrat vorstellig werden müssen, um die Entlassung von Herrn Bobic einzufordern. Erst wenige Tage nach Erscheinen des Protestschreibens von „Commando Cannstatt 1997- Ultras Stuttgart“, „Der freie Fall - Wir haben die Schnauze voll“, vom 18. September 2014, wurde die sofortige Entlassung von Herrn Bobic bekannt gegeben. Wer auch immer die Entlassung von Herrn Bobic initiiert hat, die in dem o.g. Protestschreiben  auch an Herrn Wahler geübte, heftige Kritik, ist nach der Entlassung von Herrn Bobic verstummt. Bei der Bestellung des neuen VfB- Sportvorstandes handelt es sich um einen „Königstransfer“. In der Presse werden ja verschiedene Kandidaten „gehandelt“. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, sind in der Fußball-Bundesliga meist ehemalige Fußballspieler oder Fußballtrainer als  Sportvorstände/-Manager tätig. Dies war in den letzten Jahren so „üblich“, auch beim VfB: Ehemalige Spieler bzw. Trainer kennen die internen Abläufe in Vereinen und wissen wie Spieler „ticken“. Sportlicher Erfolg, sei es als Spieler oder als Trainer oder ein großer und bekannter Name reichen aber in Zukunft sicherlich immer weniger aus, um einen Profifußballverein mit einem Umsatz in zwei- oder dreistelliger Millionenhöhe sportlich erfolgreich führen zu können. Heute haben Sportvorstände/-Manager auch die Aufgabe, Strategien zu erarbeiten, zu vermitteln  und umzusetzen: Sie beeinflussen damit die Zukunft eines Vereins wesentlich. Zu der notwendigen Qualifikation eines Sportvorstandes sollten daher neben  sportlichem Erfolg als Spieler und/oder Trainer auch fundierte Kenntnissen auf Sachgebieten wie Betriebswirtschaftslehre, Recht, Marketing, Vereinswesen und Sponsoring und vor allem auch soziale Kompetenzen zählen. Persönliche Kompetenzen, also der Umgang mit sich selbst, wie Selbstvertrauen, Selbstbeobachtung und Selbstdisziplin gehören genauso dazu, wie die soziale Kompetenz, wie man mit anderen Menschen umgeht. Heute muss man von einer Führungskraft auch in einem Profiverein zudem methodische Kompetenz erwarten können, wie den sicheren Umgang mit den neuen Medien und Präsentationstechniken, die Fähigkeit Aufgabenstellungen strukturiert anzugehen und zu lösen sowie die Kenntnis von Methoden, sich selbst zu motivieren und effizient zu arbeiten. Nicht zuletzt ist auch emotionale Intelligenz gefordert,  wie man mit seinen eigenen und den Emotionen seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Kollegen, den Spielern und Trainern sowie Geschäftspartnern umgeht. In Deutschland gibt es keine Branche, in der man ohne entsprechende Ausbildung  oder berufliche Erfahrung sofort in die höchste Führungsebene eines Unternehmens   mit zwei –oder dreistelligem Millionenumsatz katapultiert wird. So was geht wohl nur im Profisport. Ich teile die Meinung von Herrn Sammer zu 100 %, wenn er sagt: „Ein sportlicher Leiter muss in der Lage sein, mit dem Trainer auf Augenhöhe zu diskutieren, es reicht meines Erachtens nicht, wenn man selbst Spieler war“… Zu den Aufgaben eines Sportvorstandes/-Managers dürfe nicht nur der „An- und Verkauf von Links-verteidigern“ fallen, es „geht um die Leitlinie eines Clubs, die sich bis zu den Jugendtrainern und den Jugendteams hinunterzieht“. Laut Herrn Wahler ist ein Anforderungsprofil für die Position des zukünftigen Sportvorstandes erstellt worden. Entscheidend ist aber, welche Kriterien in diesem Anforderungskatalog als ausschlaggebend eingestuft werden, um aus der Liste von Kandidaten den neuen Sportvorstand auszuwählen. Hoffentlich hat Herr Wahler andere Kandidaten auf seiner Liste stehen, als diejenigen, die in der Presse „gehandelt“ werden. Es ist auch zu hoffen, dass diejenigen Personen, denen die Kandidatenliste bekannt ist, sich zu 100 % loyal dem Verein gegenüber verhalten haben und deshalb tatsächlich keinerlei Informationen an die Presse weiter gegeben haben, sodass es sich bei den Namen, die gerade „gehandelt“ werden, wirklich nur um Vermutungen der Sportpresse handeln kann. Es wäre ein wichtiger Vertrauensbeweis für Herrn Wahler, wenn an den aktuellen, konkreten Informationen in der Stuttgarter Presse über den vermeintlichen Nachfolger von Herrn Bobic wirklich nichts dran wäre. Es ist zu wünschen, dass es tatsächlich eine Überraschung für alle sein wird, wenn  der Name des neuen Sportvorstandes beim VfB bekannt gegeben wird und zudem ein wirklicher „Königstransfer“ gelingt. Man wäre sicherlich gut beraten, die aktuelle Situation mit Jochen Schneider als Sportdirektor solange beizubehalten, bis der richtige Zeitpunkt zur Bekanntgabe des bestmöglichsten und nicht des schnellstmöglich verfügbaren Kandidaten gekommen ist. Originalton von Herr Wahler am 01.11. 2014: „Wenn ich jetzt kurzfristig jemanden in dieses Amt hebe, nur um diese Position zu besetzen, dann verändere ich das gesamte System. Ich glaube, es wäre der falsche Zeitpunkt, jetzt hauruck im Schnellverfahren einen Nachfolger zu installieren. Qualität geht da vor dem Faktor Zeit." Auch heute besteht doch wenig Anlass, den Nachfolger für Herrn Bobic bald bekannt zu geben. Am Kader wird man in der Winterpause nicht wirklich entscheidend nachbessern können und wollen. Für Transfers ist kein Geld da und Huub Stevens meint, mit dem vorhandenen Kader könne und müsse man den Verbleib in der 1. Liga schaffen. Auch wenn es noch schwerer wird, wie letzte Saison. So gesehen eilt die Ernennung des neuen Sportvorstandes eigentlich nicht. Die Fans haben für die Ansage von Herrn Wahler „Qualität geht da vor dem Faktor Zeit" sehr viel Verständnis. Dieser „Königstransfer“ muss sitzen. Ohne Wenn und Aber. Und Geld würde man auch noch sparen, für einige Zeit wenigstens noch,  Geld das man angeblich ohnehin nicht hat. Warum geht Herr Wahler vor Weihnachten vor die Presse und teilt mit, das Auswahlverfahren sei abgeschlossen und drei Kandidaten seien in der engeren Auswahl? Den tatsächlichen Neuanfang kann und muss der VfB ohnehin erst noch vollziehen. Frühestens dann, wenn man hoffentlich dem Abstieg definitiv noch einmal entgangen ist, bzw. spätestens nach dem letzten Spiel der aktuellen Saison (in Paderborn). Mit dem alten und neuen Trainer, Huub Stevens,  ist der VfB  (nicht nur) im Abstiegskampf gut aufgestellt. In der Hinrunde der laufenden Saison lieferte der VfB vor allem zu Hause regel-mäßig erschreckend schlechte Spiele ab: Ein Sieg, zwei Unentschieden und fünf klare Niederlagen: 5 Pkte, 4:16 Tore, in den letzten vier Heimspielen hat der VfB nicht ein Tor erzielt, aber 9 Tore kassiert. So darf es vor allem bei Heimspielen nicht weitergehen. Ich bin überzeugt, dass Huub Stevens in der Vorbereitungsphase für die Rückrunde die richtigen Entscheidungen treffen wird, um von der ersten Sekunde der Rückrundenspiele an mit eine Mannschaft anzutreten, die mit Leidenschaft, Einsatzwillen und Teamgeist gegen den drohenden Abstieg kämpft. Ein neuer Sportvorstand zum jetzigen Zeitpunkt könnte dabei kaum behilflich sein. Der Kader ist nicht von dem neuen Sportvorstand zusammengestellt und Huub Stevens weiß, was er tut bzw. was er zu tun hat, um den drohenden Abstieg zu verhindern. Entscheidend ist sicherlich, in den Heimspielen der Rückrunde viele Punkte zu sammeln. Zumindest auf dem Papier ist es dabei von großem Vorteil, dass der VfB in der Rückrunde Heimspiele gegen die auch vom Abstieg bedrohten Teams von Hertha BSC und Werder Bremen, aus Freiburg und Mainz sowie gegen den Hamburger SV hat. In den Heimspielen gegen Borussia Mönchengladbach und Bayern München sind wir dagegen krasser Außenseiter. Im Heimspiel gegen Dortmund wird es sicherlich auch schwer, zu punkten, aber Dortmund steht unter noch größerem Druck als der VfB. Auch im Heimspiel gegen Frankfurt sind wir nicht ohne Chance.  In dieser Saison braucht man sicherlich deutlich über 35 Punkte um Platz fünfzehn zu erreichen. Daher ist es schon ein MUSS, in den insgesamt neun Heimspielen der Rückrunde mindestens 15 Punkte einzusammeln. Dann hätten wir 32 Punkte. Und dann brauchen wir auch noch 6 bis 8 Auswärtspunkte. Mann, ist das eine schwere Aufgabe. Wie recht Huub Stevens hat. Um diese Aufgabe erfolgreich zu bewältigen, brauchen der Trainer und die Mannschaft Ruhe im Verein, das volle Vertrauen des Präsidenten und Ruhe im Umfeld. Im Augenblick und in den nächsten Monaten sollten sich alle, wirklich alle auf eine Sache konzentrieren: Den Abstieg abwenden. Alles andere ist zweitrangig, auch die Ernennung des neuen Sportvorstands, zum jetzigen Zeitpunkt ohnehin. Die Position hat eine zentrale Bedeutung, aber erst ab April oder Mai 2015. Die Baustelle „Sportvorstand“ wäre somit zunächst weiterhin unerledigt, aber die Gefahr, dass zum jetzigen Zeitpunkt eine weitere Baustelle, nämlich die des möglichen Unmutes über den neuen Sportvorstand, unnötigerweise aufgemacht wird, bestünde nicht. Volle Konzentration auf die Rückrunde und alle zusammenhalten. Alles andere kommt danach. So viel für heute und für 2014.

Viele Grüße aus dem Schwarzwald.

Bernhard

 

 

 

 

 

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