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Auf geht´s in die Bundesliga-Saison 2014 / 2015

Liebe Schwaben-Piranhas,

am kommenden Wochenende beginnt die 52. Bundesliga-Saison. Nach der verkorksten Saison 2013/2014 und dem glücklichen Verbleib in der 1. Liga ist die Hoffnung groß, dass beim VfB und den Fans das Wort „Abstieg“ in der kommenden Saison nicht in den Mund genommen werden muss. Mit Armin Veh als neuen Trainer soll das Spiel des VfB nicht nur wieder offensiver sondern auch variabler werden, so liest man in der Zeitung. Weder von der Vereinsführung noch vom neuen Trainer gibt es eine klare Zielvorgabe für die kommende Saison.

Ein neues Leitbild soll aber dem VfB helfen, die Zukunft wieder erfolgreicher zur gestalten. Als Eckpfeiler wurde das Motto „furchtlos und treu“  kreiert. Der VfB Stuttgart bekennt sich damit noch deutlicher als bisher zu Württemberg. Das VfB-Wappen zieren ja die drei Hirschstangen des württembergischen Wappens, das 1228 erstmals auf einem Siegel des Grafen von Grüningen-Wirtemberg zu finden ist. Nun hat der VfB zusätzlich sein neues Motto „furchtlos und treu“ aus dem Wappen des Königreichs Württemberg (1818-1919) übernommen. Laut VfB Homepage soll das Motto „furchtlos und treu“ auch ein Bekenntnis zum Vertrauen in den eigenen Nachwuchs, zu mutigem Fußball und lebendiger Tradition sein. Wie steht es derzeit um diese Maxime? Der aktuellen Kader 2014/2015 umfasst insgesamt 28 Spieler. Davon stammen sechs Spieler (zwei Torwarte und vier Feldspieler) aus dem eigenen Nachwuchs. Beim Pokalspiel in Bochum standen drei von ihnen in der Startelf. Der vierte, Timo Werner, kam erst eine Viertelstunde vor Spielende zum Einsatz. Zudem spielten die in Bochum eingesetzten „Eigengewächse“ mit Ausnahme von Daniel Didavi auch in der vergangenen Saison regelmäßig. Dass Odisseas Vlachdimos als dritter Torwart in dieser Saison sein Bundesligadebüt geben wird ist eher unwahrscheinlich. Bleibt als neues Eigengewächs derzeit nur Robin Yalcin übrig. Timo Werner ist in der Vorbereitungsphase zur neuen Saison nicht regelmäßig zum Einsatz gekommen. Offensichtlich ist zumindest zu Beginn der neuen Saison das Vertrauen in den eigenen Nachwuchs noch nicht übermäßig groß bzw. aus der zweiten Mannschaft drängt sich aktuell wohl niemand für einen Einsatz in der 1. Bundesliga auf. Bereits unter Thomas Schneider war attraktiver und offensiver Fußball angesagt und auch teilweise zu sehen. Allerdings konnte er seine Anfangserfolge nicht bestätigen. Nach 24 Spielen der letzten Saison war seine Bilanz besorgniserregend: 20 Punkte, 38 Tore erzielt (davon alleine 6 im Heimspiel gegen Hoffenheim), 51 Gegentore kassiert und auf Platz 15 punktgleich mit dem Hamburger SV, der auf dem Relegationsplatz stand. Bereits unter Thomas Schneider spielte der VfB mutig nach vorne. Dabei offenbarten sich aber erhebliche Schwächen im Abwehrverhalten aller Mannschaftsteile. Zudem verunsicherten die Mannschaft individuelle Fehler, vor allem in der Abwehr, die leider auch unmittelbar zu entscheidenden Gegentoren führten. Unter Huub Stevens, der am  25. Spieltag der letzten Saison erstmals auf der Trainerbank saß, war dann eine ganz andere Spieltaktik angesagt. In den restlichen 10 Spielen der letzten Saison hat der VfB zwar nur noch 11 Gegentore bekommen, aber auch nur noch 10 Tore erzielt. Huub Stevens hat der Mannschaft im Unterschied zu Thomas Schneider eine defensive Spielweise vorgegeben. Als Folge wurden vor allem mangels Qualität im Mittelfeld und im Angriff auch kaum Torchancen herausgearbeitet und verwertet. Der von Huub Stevens verordnete Strategiewechsel wurde sicherlich von einigen Spielern aber auch von vielen Fans  als richtiger Kulturschock empfunden. Und nun ist unter Armin Veh erneut ein eher offensiver Stil angesagt. Wie schon unter Thomas Schneider hat sich aber vor allem beim letzten Vorbereitungsspiel gegen Hull City und bei der Pokalniederlage in Bochum deutlich gezeigt, dass die Abstimmung zwischen den Mannschaftsteilen noch nicht stimmt. Die Balance zwischen Abwehr, Mittelfeld und Angriff ist bisher ganz offensichtlich noch nicht gefunden worden. Martin Harnik hat ja erfreulich offen nach der Niederlage gegen Hull City geäußert, „dass wir in der Defensive mehr als Team arbeiten müssen“. Die offensivere Ausrichtung unter Armin Veh, bei der auch die beiden Außenverteidiger des VfB „hoch verteidigen“, Antonio Rüdiger zudem deutlich mehr Vorstöße bis in den Strafraum des Gegners startet als bisher, allerdings ohne zählbare Erfolge, verunsichert Sven Ulreich offensichtlich massiv. Seine aktuelle Schwäche führte sowohl gegen Hull City als auch gegen Bochum zu je einem vermeidbaren Gegentor. Im Mittelfeld ist zwar viel Bewegung, es wird aber bisher weiterhin relativ ideenlos gespielt, überraschende Pässe oder Spielzüge sind kaum zu sehen. Und vorne im Sturm sucht man meist Ibisevic. Das ist weder mutig noch besonders kreativ. Außerdem haben einige Spieler vor allem in der Ballbehandlung nach wie vor ihre „Grenzen“. Nach einem Eckball für den VfB kassierte man sowohl im Spiel gegen Hull City als auch in Bochum im Gegenzug ein Tor. Solche dämlichen Gegentore gab es weder unter Huub Stevens noch unter Bruno L. als Trainer. In Bochum fehlten zudem leider wieder einmal die Leidenschaft und der unbedingte Wille, gewinnen zu wollen. Dies ist für mich  überhaupt nicht nachvollziehbar und nicht akzeptabel. Ob sich die Fans wirklich furchtlos auf die kommende Saison freuen dürfen/sollten? Leise Zweifel hat offensichtlich auch Armin Veh. Nach der Pokalpleite in Bochum gab er einen Ausblick, was auf den VfB und die Fans zumindest in den nächsten Wochen zukommen könnte: „Wir arbeiten daran, dass wir wieder erfolgreicher sind und den Fans etwas bieten können. Aber das ist nicht einfach“. Und weiter wird Armin Veh in Sonntag Aktuell vom 17. August 2014 zitiert: „Die Personalpolitik ist entscheidend, wir haben die Mannschaft ein wenig umgebaut. Ich hoffe, dass wir die richtigen Leute geholt haben“. Kann man daraus auch (schon wieder) leise Kritik an den Neuverpflichtungen durch den Sportvorstand des VfB ableiten? Oder hat Armin Veh andere Vorschläge für Neuverpflichtungen gemacht? Und ist der aktuelle Kader in der Lage, die Vorstellungen von Armin Veh umzusetzen? Sätze wie, „Ich hoffe, dass wir die richtigen Leute geholt haben“, äußert Armin Veh ja nicht unüberlegt. Oder will er noch vor Beginn der neuen Saison damit andeuten, dass auf Grund des sicherlich brisanten Auftaktprogramms dem VfB in der kommenden Saison erneut ein Fehlstart drohen kann? Zum Eröffnungsspiel geht es für unseren VfB bekanntlich nach Mönchengladbach. Es folgt das Heimspiel gegen den Aufsteiger 1. FC Köln, dann muss der VfB bei Bayern München antreten. Im zweiten Heimspiel steigt dann das Derby zu Hause gegen Hoffenheim und am 5. Spieltag reist der VfB zum Auswärtsspiel nach Dortmund. Steigert sich der VfB gegenüber der Pleite in Bochum nicht gewaltig, dann dürfte es schon nach diesen fünf Spielen wieder unruhig werden. Aber gemäß dem neuen Motto „furchtlos und treu“ sollten wir uns auf die neue Bundesligasaison 2014/2015 freuen und auf einen guten Start des VfB in die neue Saison hoffen.

Viele Grüße aus dem Schwarzwald.

Bernhard

 

 

 

 

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